Verkehrsunfall – Was nun?

Schlechte Witterungs- und Straßenverhältnisse, ein stark befahrener Parkplatz des
Supermarkts oder ganz einfach aus heiterem Himmel. In einen Verkehrsunfall kann man jederzeit und trotz größter Sorgfalt verwickelt werden. Damit man bei einem unverschuldeten Unfall aber auch vollen Schadensersatz erlangen kann, muss der Geschädigte gegenüber dem Versicherer des Schädigers sowohl den Unfallhergang als auch die Höhe des Schadens beweisen. Gerade in erstgenannter Hinsicht kommt es entscheidend darauf an, dass der Geschädigte noch am Unfallort so umfangreich wie möglich Beweise sichert, weil solche sonst oft unwiederbringlich verloren gehen. Hierzu – selbstverständlich nach erfolgter Absicherung der Unfallstelle – folgende Checkliste:

  • Unfallzeugen aktiv ansprechen und um Namen und Kontaktdaten bitten.
  • Fotografieren der Unfallstelle einschließlich Fahrzeugen (diese möglichst in unveränderter Endstellung) und zwar aus verschiedenen Blickwinkeln unter Einbeziehung markanter Ortsdetails (bspw. Fahrbahnmarkierung, Gullideckel, Verkehrszeichen usw.) sowie Besonderheiten des Unfalls (etwa herabgefallene Fahrzeugteile oder Splitterfelder an Ort und Stelle) und zwar sowohl in der großen Perspektive als auch im Detail. Auf diese Weise werden Anknüpfungstatsachen dokumentiert, die es später ggf. einem Sachverständigen ermöglichen, das Unfallgeschehen zu rekonstruieren.
  • Über den Notruf die Polizei verständigen.

Anschließend und möglichst ganz zeitnah zum Unfall sollte der Geschädigte einen auf Verkehrsrecht spezialisierten Rechtsanwalt mit der Durchsetzung seiner Ansprüche
beauftragen, da in aller Regel nur hierdurch vollständiger Schadensersatz gewährleistet wird.
Die Kosten des Rechtsanwalts muss beim unverschuldeten Verkehrsunfall im Übrigen die Versicherung des Schädigers zahlen.


Mitgeteilt durch Herrn Rechtsanwalt Jan Koch
Fachanwalt für Verkehrsrecht